Freitag, 19. Dezember 2008

Madoff Geschädigte

  • Hedgefonds Fairfield Greenwich Group: 7,5 Mrd. USD
  • Banco Santander, Spanien: 2,3 Mrd. USD
  • Royal Bank of Scotland: 457 Mio. EUR
  • Nomura, Japan: 233 Mio. EUR
  • BNP Paribas, Frankreich: 350 Mio. EUR
Heike Buchtzer, Anna Marohn und Arne Storn in DIE ZEIT Nr. 52, Seite 32

Da fehlen doch noch ca. 38 Mrd. USD, nicht?! Sind diese in denselben Töpfen verloren gegangen, in welche die 1,25 Mia. USD von Meili/Fagan Einlass fanden? Jene zwischen New York und Florida?

FDP-Einnahmen

Wir haben ein Budget von 3 Millionen, die Hälfte der SP. Vom Bund erhalten wir 1 Million für die Fraktion. Dann erhalten wir über unsere Kantonalparteien einen Betrag aus den Mitgliederbeiträgen. Die "Freunde der FDP" und andere Private unterstützen uns - und eben einzelne Unternehmen. Sie sehen, wir erhalten von den Banken nicht so viel wie behauptet wird.
Fulvio Pelli im Interview mit Pascal Tischhauser im NEWS vom 18.12.08, Seite 4.

EU Reisekosten

Die EU hat im vergangenen Jahr 46 Mio EUR für den Heimaturlaub von rund 23'000 Beamten ausgegeben.
NEWS vom 18.12.08, Seite 8.

linkes Tagi-Magi

Ich liebe Jahresrückblicke. Doch nicht linke. Das Magazin des Tagesanzeigers sieht hier beispielhaft falsche Highlights:
  • Green Deal: In Anlehnung an Roosvelts "New Deal" sollen die akutellen Infrastrukturprogramme die Wirtschaft ankurbeln und dabei gleichzeitig die Umrüstung auf umweltbewusste Produktionsmethoden fördern. Im Lobgesang geht die immense Staatsverschulung unter, welche damit ausgelöst wird.
  • Widmer-Schlumpf wird als "Sympathieträgerin" gepriesen. Sie wurde von Linken gewählt, die ein ziemlich langes Gesicht machen, wenn sie von Widmer-Schlumpfs Ideen hören.
  • Heath Ledger habe das "coolste Filmgenre totalrevidiert". Das ist doch keine gute Leistung. Diese Brokeback-Mountain-Schwuchteleien gehen tierisch auf den Sack.
  • staatliche Regulierungen: "und wir hatten doch recht" trotzen die Trotzkisten und Alt-69er. Und nein: Ihr habt immer noch nicht recht: Als ob staatliches Planen plötzlich effizenter als die Marktkräfte geworden wären.
  • Die Ode an das Fahrrad. Unermessliches Lob der europäischen Umweltbestrebungen. Dabei wird deren Bedeutungslosigkeit vergessen: 30 Jahre lang ambitioniertes Umweltbewusstsein sparen Europas werden von China innert einem Jahr wett gemacht.
  • Der Erfolg der Nichtraucher: Ach wie gesund ist es doch, sich ohne Rauch ins Delirium zu saufen - hä? Gepriesen sei die Ausbreitung weiterer Verbote, sie erleichtern dem Individiuum die Entscheidung.
Das Magazin

Dienstag, 16. Dezember 2008

(mutmassliche) Wirtschaftskriminelle

  1. Michael Milken: "König der Junk-Bonds": Betrug und Insiderhandel. Spezialität: Kursmanipulationen. Wurde in einem Vergleich für ein paar hundert Millionen USD zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
  2. Jérôme Kerviel: Investmentbanker bei der Société Générale probierte seine Verluste zu verstecken und beeindruckende Performances auszuweisen: 4.9 Mrd. EUR Verlust
  3. Bernard Madoff: Schneeballsystem (Neugeldzufluss direkt als Cash-Flow weitergeleitet), "The Jewish bond": viele Gelder von Rentern in Florida ;-), Die Madoff Investment Securities war im Besitz einer erstklassigen Makler-Lizenz, das SEC erteilte ihm einen Persilschein.
  4. Bernhard Ebers: Anlegerbetrug und Bilanzfälschung im grossen Stil bei WorldCom. Die Investoren verloren 11 Mrd. USD
  5. Werner K. Rey: konstruierte ein Finanzimperium, Spezialität: kreative buchhalterische Bewertung von Kunst. Schaden: ca. 280 Mio. CHF.
  6. Dieter Behring: glaubte, den "genetischen Code der Börse" geknackt zu haben. Scheint wohl eher eine Umverteilung gewesen zu sein von Neugeldern, welche teilweise als Dividenden weiter geleitet wurden. 200 Mio. CHF lösten sich in Luft auf.
In Anlehnung an Markus PuntasBernet und Markus Städeli in der NZZaS vom 14.12.08, SEite 39.

Steuerhinterziehung und -betrug

Bei Steuerdelikten unterscheidet die Schweiz u.a. zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung. Bei konkreten Verdachtsmomenten und wenn der nachfragende Staat Namen und Kontoverbindung nennen kann, entscheidet ein Richter im Land mit dem mutmasslichen Steuerbetrüger darüber, ob die Daten heraus gegeben werden (amtshilfefähig). Neu tut dies Liechtenstein auch bei Steuerhinterziehung gegenüber den USA.

Tatbestandesmerkmale für Steuerbetrug:
  • arglistiges Vorgehen (z.B. Urkundenfälschung) verbunden mit
  • grosser krimineller Energie
Das Gründen von Offshore-Gesellschaften ist laut QI-Vertrag bislang zulässig. Doch die eidgenössische Steuerverwaltung scheint da gerade noch etwas unschlüssig.
In Anlehnung an Markus Städeli und Zoé Baches in der NZZaS vom 14.12.08, Seite 37.

unbedeutende Grüne

Unser Land hat einen relativ geringen CO2-Ausstoss, nämlich 0.2 Promille von demjenigen der Welt. Selbst die ehrgeizigen Ziele der EU für die nächsten dreissig Jahre verblassen im Weltmassstab. Was die EU bis 2030 insgesamt einsparen will, wird von China dannzumal in einem einzigen Jahr kompensiert.
Silvio Borner in der WW50.08, Seite 20.
Dies zeigt die Unbedeutsamkeit grüner Politik in der Schweiz und in Europa. Und trotzdem haben Grüne wachsende Wähleranteile. Hier zeigt sich mal wieder wie manipulierbar und realitätsfremd der gemeine Bürger so sein kann.

Dzi, hast du wirklich einen grünen Daumen?!

Marktkräfte nicht ignorieren

In Krisenzeiten kehrt der Ruf nach einem starken Staat wieder, nach einer "Rückkehr der Politik" (Leuenberger). Dies ist der falsche Ansatz. Nachhaltigen Erfolg versprechen die Kräfte des Marktes und dessen "schöpferische Zerstörung" (Schumpeter). Disziplin und Respekt vor dem möglichen Scheitern halten langfristig konkurrenzfähig und nicht das ausruhen auf staatlichen Subventionen und Protektionismus.

Meint man, sich über Marktkräfte hinweg zu setzten
  • nimmt die Untergrundwirtschaft massiv zu
  • die Gelder fliehen ins Ausland
  • die Exporte fallen
  • der Staat versinkt im Schuldenchaos
Beat Kappeler in der NZZaS vom 14.12.08, Seite 39.


Höhere Steuern vernichten netto mehr Arbeitsplätze, als Subventionen schaffen. Und statt echter technologischer Durchbrüche fördert man technologische Ladenhüter.
Silvio Borner in der WW50.08, Seite 20.

Montag, 15. Dezember 2008

Atheisten in die Politik

Jemand, der glaubt, dass es eine Schöpfung gibt, muss auch an Wunder glauben. Wer an Wunder glaubt, sollte aber kein Land regieren.

Es gibt Schweizer Städte mit mehr als 30% Konfessionslosen. Was für ein Wählerpotential! Es brauchte nur das atheistische Outing eines Politikers und das Versprechen, sich für die Realität einzusetzen, schon hätte man Fraktionsstärke.
Beda Stadler in seiner letzten Kolumne in der NZZaS vom 14.12.08, Seite 22.

Versagen von afrikanischen Regierungen

[Die afrikanischen Eliten] gehen die Probleme nicht aktiv an, konzentrieren sich nicht darauf, was das Beste ist für das afrikanische Volk. Sie befinden sich noch immer in einem Zusatand der Nervosität, sich von der westlichen Kontrolle loslösen zu müssen - statt dass sie ihre Verantwortung für das afrikanische Volk wahrnehmen. Statt zu handeln, sagen sie: Macht uns keine Vorschriften, ihr könnt uns nicht wieder kolonialisiern. Das ist kindisch. Denn während sie dies sagen, schauen sie zu, wie ihre eigenen Leute leiden, wie sie verhungern und wie sich die Gesundheit, die Bildung, die Infrastrktur verschlechtern. Für die afrikanischen Eliten ist es bequemer, die westliche Welt zu kritisieren, als ihr Nichtstun zu erklären. Es ist eine unehrliche und unverantworliche Art, die Aufmersamkeit abzulenken. Wir haben auf dem afrikanischen Kontinent Probleme, diese Elite zurückzubinden und zu erreichen, dass sie ihre Veranwortung für das Volk wahrnimmt. Die Serie von Bürgerkriegen, die wir erleben, ist die Folge dieses Versagens der afrikanischen Regierungen.
Wole Soyinka im Interview mit Annegret Mathari und Christine Brand in der NZZaS vo m14.12.08, Seite 26f.
  • Kongo: Gewalt eskaliert, Gräueltaten, Tutsi-Rebellen, Massaker an Ziviliseten, willkürliche Erschiessungen, Vergewaltigungen, eine der goldreichsten Regionen der Welt, staatliches Versagen, ethnische Konflikte und nackte Habgier, Krieg um Macht und Geld, Bodenschätze
  • Nigeria: Militärdiktatur, Korruption, ethnische Konflikte, Gewalt, Muslimen gegen Christen, Ölförderung,
  • Sierra Leone: Diamanten, einer der ärmsten Staaten, Kindersterblichkeit,
  • Simbabwe: wohlhabend und hoffnungsvoll - Mugabe, zu grunde gerichtet, Inflation, cholera-Epidemie, Huger, Armut, Chaos, Rassismus gegen Weisse, korrupte Machenschaften
  • Somalia: Priaten, chaotische Zustände, lokale Clans, islamistische Fundamentalisten, Bombenanschläge, Hungersnot
  • Sudan: Darfur, Bürgerkrieg, Dürren, Zerstörung von Dörfern, Massaker, Plünderungen und Vergewaltigungen.
Christine Brand in der NZZaS vo m14.12.08, Seite 26f.